Singen und Musizieren

 

In verschiedenen Altenpflegeheimen leite ich Musikgruppen mit unterschiedlich hoher Teilnehmerzahl (zwischen fünf und dreißig). Wir singen dort vor allem Altbekanntes - Volkslieder und alte Schlager - was für alte Menschen immer wieder eine große Freude ist. Denn nicht nur ihre Stimmen können bei der Gelegenheit einmal wieder gehört und wahrgenommen werden, auch die Atmung kommt in Gang, Erinnerungen werden geweckt, Gemeinschaftsgefühl wird reaktiviert, und es darf die beglückende Erkenntnis Einzug halten: Wir haben auch im hohen Alter nicht alles vergessen - denn das "alte Liederbuch im Kopf" muss nur aufgeschlagen werden, die erste Zeile erklingen.... schon ist alles wieder da.

Zuweilen mache ich mir das gut funktionierende Langzeitgedächtnis auch zunutze, indem ich über längere Zeiträume neue Lieder einübe - auch das gelingt mit einiger Geduld sehr gut und ist für viele ein besonderer Hochgenuss. Häufig werden auch bekannte Melodien mit einem neuen Text versehen, passend zur jeweiligen Gruppe. 

Die Teilnehmer erhalten, wenn sie möchten, ein Percussioninstrument oder begleiten die Gruppe mit Mundharmonika, Klavier oder was auch immer noch möglich ist. Mit sehr viel Schwung und Elan sind die Gruppenteilnehmer dabei, wenn Krach gemacht werden darf und  (auf die Melodie von dem Lied "Von den blauen Bergen") wir unser Vorhaben einleiten mit unserem Eröffnungs-Knüller:

 

Vom ........-Haus kommen wir daher, können singen und noch vieles mehr.

Heut genießen wir das Leben, heute geht uns nichts daneben,

vom .........-Haus kommen wir daher.

Singen ja, ja, jippieh, jippieh, yeah! Singen ja, ja, jippieh, jippieh...

 

Gerne singe ich bei gutem Wetter mit der ganzen Gruppe im Freien, sodass die Lungen beim Singen in doppelter Hinsicht profitieren können.

Kleine Auftritte oder gemeinsames Singen und Musizieren mit Kindern, außerdem Ausflüge in den benachbarten Kindergarten oder in andere Altenpflegeheime sind Erlebnisse, die stets große Freude machen und eine Bereicherung sind für alle Beteiligten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einzelsetting


Nicht jeder alte Mensch ist noch in der Lage, an einer Gruppenaktivität teilzunehmen. In solchen Fällen komme ich zu den Menschen nach Hause oder gehe in den Heimen auf ihre Zimmer. Über die Musik nehme ich Kontakt auf, es wird gesungen oder – sofern dies möglich ist – gemeinsam eine kleine Rassel zum Takt eines Liedes bewegt. In manchen Fällen setze ich ein spezielles Instrument ein, die Körpertambura, die auf den Körper gelegt werden kann, sodass die entspannenden Klänge des Instrumentes nicht nur gehört, sondern auch gefühlt werden können.

Durch das Hören und Singen wird Kommunikation ermöglicht (auch nonverbal) und eine Biographie-Arbeit angeregt, außerdem auf spielerische Weise das Gedächtnis trainiert.